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Berichte: (10) 23.03.2004 - 'ten'

Hallo alle miteinander, Und schon kommt der naechste Newsletter! Diesmal eine Sonderausgabe. wie angekuendigt gibt es einen Bericht zu Spring Break in New Orleans.

.//. N'Awlins ([Noohlins] wie das die Einheimischen aussprechen).....

Nach langer Zeit heftigster Arbeit (3 Wochen am Stueck, ohne freie Wochenenden und jeden Tag bis 21 oder sogar bis 1 Uhr und kaum Essen) war es mal endlich wieder noetig etws Urlaub zu verbringen und praktischerweise gab es die beruehmten SPRING BREAK Ferien.

Nachdem mein Plan war New Orleans anzusehen hatten wir dann zu viert (natuerlich wie immer nur deutsche) auch was sehr guenstiges gebucht. Hin- und Rueckflug mit 6 Uebernachtungen nur 300 Euro. Das Hotel lag direkt an der Streetcar-Linie (sowas wie Strassenbahn, nur uuuur-alt), die gluecklicherweise auch noch rund um die Uhr fuhr.

Und Louisiana (in dem Bundesstaat liegt New Orleans *g*) ist auch gleich komplett anders als New England! Die Bars und Clubs machen NICHT schon um 1h zu, sondern haben teilweise AUCH rund um die Uhr auf. Die wollten wohl die Streetcars nicht umsonst fahren lassen. Und nicht nur, dass sie solange aufhaben, es ist solange auch sehr viel los, sogar unter der Woche und wie wir uns sagen haben lassen, rund ums Jahr und nicht extra weil Spring Break ist. Aber das ist immer noch nicht alles. Im gegensatz zu dem Rest Amerikas gibts hier noch eine gute Esskultur - das sind noch Ueberreste von der spanischen und franzoesischen Besatzungszeit, aber auch der Einfluss der vielen Creolen (Haiitianer). Also gabs hier guten franzoesischen Cafe Au'lait (oder wie das eine der bedienungen geschrieben hat: coffe oley) , Beignets (sowas wie franzoesische kuechle oder krapfen, aber ohne fuellung, dafuer mit viel puderzucker), Jambalaya, Shrimp Creole, Gumbo, Alligator, Po'Boys (das sind belegte Baquettes und der Name kommt von Poor Boys - also essen fuer arme leute. Hab keine zwei Leute gefunden die das gleich ausgesprochen haetten. Einige sagten [pobuahs] und andere [poubois] ) und vieles leckeres mehr. Aus Spass haben wir dann auch einen "Kochkurs" gemacht, wo man gelernt hat wie man ein Jambalaya macht - das ist im Prinzip ein Eintopf mit Seafood auf reis. Allgemein gabs hier sehr viel Seafood und recht wenig ohne.

Aber noch mal zurueck zur Bourbon Street, der zentralen Bar und Clubstrasse. Dort gabs einen Club nach dem anderen, in jedem eine Liveband - jeden Abend! - in jede beliebige Musikrichtung, von Pop, Rock (juhuuu), Metal, Hiphop (meistens nicht live) und einigem mehr. Alles ohne covercharge (eintritt), man konnte sich Drinks in jedem Laden kaufen und damit rein wo man wollte oder SOGAR AUF DER STRASSE trinken! ( fuer alle die es immer noch nicht wissen: NIRGENDS in den USA darf man Alkohol auf der Strasse trinken! Ausser in Lousiana, wie wir jetzt wissen). Und da es auch noch schoen warm war (25C) hat das auch richtig Spass gemacht, endlich mal wieder unter freien Himmel ein wenig zu trinken. Viel hab ich von der bunten Auswahl aber nicht getrunken. Das war mir viel zu teuer... fuer sehr duenn gemischte Cocktails mit zuviel Eis im Literbecher hat man halt 8$ abdruecken duerfen. Nein, danke. Hab mir dann nen flachmann gekauft und wir haben im Hotel schon mal vorgeglueht... ;o)

Natuerlich gabs nicht nur Clubs sondern auch Stripclubs ueberall, aber die haben auch Cover gekostet. Die die umsonst waren, haben mindestens einen Drink verlangt, der dann natuerlich auch ueberteuert gewesen waere. Aber die Stripclubs haben wir auch garnicht gebraucht, denn hier gibts diesen brauch, dass man nette Perlenketten sammelt (beads). Und man bekommt Beads fuer Entbloessungen aller Art auf der Strasse... je nach Menge des sichtbaren und Qualitaet gabs dann mehr oder weniger Beads von allen moeglichen Leuten, die was gesehen haben, von den spanischen balkons runtergeworfen oder natuerlich hoch. Irgendwie hab ich immer ohne irgendwas zu tun staendig mehr und mehr beads gehabt... und NEIN ich hatte nicht irgendwie weniger an, als ueblich! Dazu sollte ich wohl mal noch aufklaeren, dass die Beads von Mardi Gras (Faschingsdienstag) kommen, und Glueck und alles moegliche bringen sollen - urspruenglich. Die besoffenen Amis auf der Bourbon Street haben das nur mal wieder falsch verstanden.. oder wissen nicht mal was es mit den Beads auf sich hat...

Ein weiterer Hoehepunkt war dann noch der St.Patricks Day, der zufaellig war als wir in NO waren. Mittags, so um 11h haben wir ein kleines Strassenfest gefunden, dass in der Naehe unseres Hotels war. Und als wir ankamen waren schon alle fleissig am trinken. Ueberall waren gruen gekleidete Leute aus der Gegend und tranken Guiness oder gruen gefaerbtes Miller. Da war es sehr witzig. Fast wie daheim, und ein Gedraenge wie auf dem Weihnachtsmarkt. Den Tag haben wir dann auch noch sehr nebuloes verbracht - wir hatten uns inziwschen auch schon alle verloren- bis dann abends in der Stadt eine Parade war, bei dem ich alles moegliche kassiert habe... von den obligatorischen Beads, zu TShirt, Ansteckern, Muenzen, gruene Rosen, weil die waren alle ganz begeistert von meinem gruenen Castlearchers-Guiness Tshirt. hab also sowohl Universitaet Tuebingen, als auch die Castlearchers (wers nicht weiss, dass ist mein Bogenschiess-Verein in Tuebingen) gut vertreten. Nach der parade hab ich dann nochmal alle IrishPubs durchgemacht, die ich inzwischen gefunden hatte (4 oder 5 Stueck), in der natuerlich auch ueberall Irische livemusik lief. In einem Pub hats mir gesonders gut gefallen, denn da gabs gleich 2 bands in den 2 stuben und noch eine dudelsackband im hof, deshlab sind wir da zusammen am naechsten abend gleich nochmal hin und haben (fast alle) dort den abend vor dem Flug noch mal in ruhe bei Dart und Harp bis 230 verbracht.

Natuerlich haben wir uns nicht NUR im French Quarter herumgetrieben (fast alles oben beschriebene geschah naemlich dort), sondern haben auch noch eine SwampTour gemacht. Die kann ich nicht wirlklich empfehlen. Kostet 52$, dauert 2h, man sieht weniger Alligatoren als im Zoo, die Suempfe sind eher flussbreite Wege... sehr langweilig. Ausserdem haben wir uns noch die beruehmten Friedhoefe angesehen. Denn da New Orleans UNTER dem Meeresspiegel liegt, wozu die Suempfe uebrigens als Ueber- schwemmungswall dienen, kann man die Toten nicht normal beerdigen, denn die kommen sonst wieder hochgeschwemmt. Also muss man nach Spanischen Stil ueberirdisch bestatten. Interessant ist, dass deshalb und wegen des warmen Klimas die Graeber nach knapp einem Jahr wieder neu belegt werden koennen, da alles eingeaeschert ist bis dahin, und die Asche dann in Urnen umgelagert wird. Warum die nicht gleich eine Feuerbestattung machen ist mir allerdings nicht so ganz klar. Und so kommt es dass jede Familie einfach ein Grab besitzt, dass dann weiter"vererbt" wird. Eine Theorie von mir, warum die nicht Feuerbestatten ist, dass der VoodooTempel gegenueber ja Material fuer die Zombies braucht... ;o)

Achja genau, Voodoo ist hier recht verbreitet durch die ganzen Sklaven, die eingeschifft wurden. Deshlab gibts hier einen Tempel (allerdings nur ein mickriges HInterzimmer in einem Laden! -vermutlich die Touristen version) und ein Museum, das zwar nur aus 2 sehr vollgestopften Zimmern bestand aber den Eintritt wert war find ich. (fuer Insider: cthulluh-spieler freut euch! harhar)

Und nachdem das so anstrengend war haben wir das Wochenende auch gleich erstmal richtig ausruhen muessen.

 

 

 


Letzte Aktualisierung: 24.09.2010